754
Die einzelnen Lander Asien's.
sind sehr geschickt in der Färberei. Gold und Silber bearbeiten
sie mit großer Geschicklichkeit; sie liefern viele Kupfer- und Stahl-
waaren, auch Porzellan, feines Leder und Papier und bereiten alle
Arten von Essenzen, unter andern das beste Rosenwasser und
Rosenöl. — Der Handel ist nicht unbedeutend, durfte
jedoch bei der günstigen Lage des Landes von weit größerer
Erheblichkeit sein. Er ist größtentheils Landhandel und wird
durch Karawanen betrieben. Eine große Menge von Natur-,
auch mehrere Knnsterzeugnisse werden ausgeführt. Bender,
Abassi und Abuschär am persischen Meerbusen, Räscht
und Tauris im Norden und Jspahan in der Mitte des Landes
sind die ansehnlichsten Handelsplätze. — Von Silber-
münzen hat man Mamudis (t 1% 3b'r.), Abassis (22'/. 3tr.)
und Hasaer (1 fl. 52 3tx), von Goldmünzen aber
einfache und doppelte Daries (Dukaten.).
§. 879. Die Regierungsform ist völliger Despotismus;
nur alte Gebräuche und die Vorschriften des Koran vermögen
die Willkür des Herrschers einigermaßen in Schranken zu
halten. Dieser führt den Titel Schach oder Schah und
gilt nicht allein als weltliches, sondern auch als geistliches
Oberhaupt des Reiches. Die Thronfolge ist erblich in
männlicher Linie. — Die jährlichen Einkünfte sollen gegen
30 Mill. Gulden betragen. — Die Heeresmacht besteht
hauptsächlich aus Reiterei und zählt nach Einigen 180,000,
nach Andern aber 254,000 Mann. Von dieser Truppenzahl
sind etwa 15,000 Mann auf europäische Art eingeübt und
mit Fenergewehren versehen. r
§. 880. West-Persien wird in zwölf Provinzen ein-
getheilt, die hinsichtlich ihrer Größe sehr verschieden sind. Es
sind folgende: 1) Irak Adschemi, ein Theil des alten
M ediens, liegt auf der Süd- und Südwestseite des kaspischcn
Meeres. — Teheran, die jetzige Hauptstadt des Reiches
und die Winter-Residenz des Schach's, breitet sich im Nord-
osten von Bagdad in einer schönen, aber öden Ebene aus, in
deren Nähe sich das hohe Elburz-Gebirge erhebt, ist eine der
schönsten Städte Persiens und hat einen großen, aber leicht
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
I. Das türkische Reich.
735
tan oder osmanische Kaiser in Konstantinopel —- die
Versassnng türkisch (§. 817.) Die Provinzen sind in
Paschaliks eingetheilt, die von Pascha'ö regiert werden. —
Die Einkünfte bestehen theils in Geld, theils in Naturalien;
ihr Gesammtbetrag laßt sich nicht angeben.
§. 834. Das türkische Reich in Asien besteht aus sechs
Provinzen, die in 21 Paschaliks zerfallen. Diese Provinzen sind:
1. Klein-Asien (Natolien oder die Levante), eine
Halbinsel zwischen dem schwarzen und mittelländischen Meere,
erstreckt sich vom ägeischen Meere bis zum Euphrat. Hohe Berge
( T a n r n s ) und fruchtbare Thäler und Ebenen wechseln; in diesen
ist das Klima mild und angenehm; Erdbeben sind nicht selten.
Wilde, räuberische Turkomanen hausen auf manchen herr-
lichen, ergiebigen Ebenen. — Smyrna (Jsmir), die wich-
tigste und reichste Seehandelsstadt Klein-Asiens im Osten von Athen,
erhebt sich im Hintergründe eines Busens des ägeischen Meeres
und ist nicht schön gebaut. Unter den 130 — 200,000 Einw.
finden sich viele Europäer von allen Nationen. Die Franken-
straße (§. 814) ist der schönste Theil der Stadt. Schöne
Teppiche werden verfertigt. Am 3. und 4. Juli 1845
legte ein furchtbarer Brand gegen 4000 Häuser in Asche.
Bursa (Brnssa), eine gut gebaute Stadt im Nordosten
der vorigen und in einer reizenden und sorgfältig angebauten
Gegend am Fuße des Berges Olympus, war früher die
Residenz der osmauischen Sultane und hat 50,000 Einw.,
zahlreiche Fabriken und wichtigen Handel. — Skntari
(Eskiudar), eine- Stadt im Norden der vorigen am thra-
cischen Bosporus und Konstantinopel gegenüber, zählt 50,000
Einw., welche Seiden- und Baumwollenzeuge verfertigen.
Groß und schön ist der türkische Begräbuißplatz; in der Meer-
enge erhebt sich der Leandersthnrm. — Kutajeh (Kn-
tahia), eine Stadt im Südosten von Bursa, breitet sich am
Abhange eines Berges aus, hat 50 Moscheen, 5 christliche
Kirchen, 60,000 Einw. und warme Bäder. — Karahissar,
eine Stadt im Südosten der vorigen und am Fuße eines
vulkanischen Bergeö, zählt 60,000 Eimv., welche Teppiche
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Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Paschaliks Asien Smyrna Klein-Asiens Athen Bursa Brnssa Konstantinopel Bursa
Nom und Italien. Germanen.
27
der. Das Christenthum herrschende Religion des
Reichs. Byzanz (nun Constantinopel genannt) Kai-
strsitz.
325. Erste ökumenische (allgemeine) Kirchenversammlung zu
Nicäa, gegen Arms, welcher die Göttlichkeit Christi leug-
nete.
361. Julianus Apostata (der Abtrünmge) klug und ge-
recht, aber ein Gegner des Christenthums. Fällt gegen die
Perser 363.
375. Die Hunnen erscheinen an der Wolga. Völkerwan-
derung.
378. Kaiser Valens fällt gegen die Westgothen bei Adria-
nopel. ' -
379 — 395. Theodosius der Große. Th eilt das Reich
unter seine.söhne Honorius (Westreich) und Ar-
cadius (Ostreich).
410. Alarich, König der Westgothen, erobert und plündert
Rom, f in Unteritalien.
451. Der Hunnenkönig Attila bei Chalons vom römi-
schen Feldherrn Aetius geschlagen. Attila y 453 in Ita-
lien. Mit ihm zerfällt das große Reich.
456. Roms vierzehntägige Plünderung durch die Vandalen
unter Geiserich.
476. Romulus Augustulus, von Odoaker, Anführer der
Heruler und Rugier, entsetzt. Odoaker, König von Ita-
lien.
Auflösung des weströmischen Reichs.
1). Die Germane n.
113 v. Chr. Cimbern und Teutonen treten auf. Erliegen
der überlegenen Kriegskunst der Römer. Vgl. Rom.
58. Ariovist, Anführer der Sueven in Gallien; von Cäsar
über den Rhein zurückgeworfen.
Ununterbrochene Kämpfe der Römer mit den Deutschen.
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Extrahierte Personennamen: Theodosius_der_Große Honorius_( Honorius Attila_bei_Chalons Attila_y Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Italien Byzanz Constantinopel Christi Adria- Rom Unteritalien Ita- Rom Gallien Rhein
96
Neuere Zeit.
Land und nehmen Smolensk und sogar Moskau. Dein
allgemeinen Elende wird endlich ein Ende gemacht durch
die Wahl des 15 jährigen Michael aus dem Hause Ro-
Inanow.
2. Das Haus Romanow 1613— 1762.
1613—1645. Michael Hl. Feodorvwitsch stellt die Ruhe
im Lande wieder her, muß aber den Frieden mit Polen,
1618, und nach unglücklicher Erneuerung des Krieges, 1634
durch Abtretung bedeutender Länderstriche erkaufen. Da-
gegen erweitert er das Reich'durch Eroberung von ganz
Sibirien auf 260,000 Q.. Meilen.
1645—1676. Alerei Michailowitsch sucht die rohen Sit-
ten des Volks zu mildern. Die von Polen unwürdig be-
handelten Kosaken am Dnjepr begeben sich unter seinen
Schutz. In dem darüber ausbrechenden Kriege mit Polen
gewinnt er bedeutende Länderstriche mit Kiew und Smo-
lensk und vergrößert so das Reich um 10,000 Q. Meilen.
1676—1682. Feodor Aleriewitsch; regiert kräftig, de-
müthigt den Stolz der Großen, deren sämmtliche Adels-
dihlome und Dokumente er verbrennen läßt. Er ernennt
bei seinem Tode, wegen des Blödsinns seines Bruders
Iwan, den jüngern Bruder Peter zum Nachfolger.
1682—1725. Peter I. Aleriewitsch, der Große. Seine
herrschsüchlige Schwester Sophia erregt zu ihren Gunsten
einen Ausstand der Strelizen, worauf Iwan Iii. zum Mit-
regenten ernannt wird. Nach einem zweiten verunglückten
Aufstand der Strelizen, 1689, wird Peter Alleinherr-
scher. Jetzt beginnt er unter dem Beistände Lesort's die
neuen Schöpfungen, wodurch er sein Volk und Land völlig
umgestaltet und der Schöpfer des neuern Rußlands wird-
Er verbessert das Kriegs- und Seewesen und gewinnt im
Kriege mit den Türken Asow 1696. In demselben Jahre
stirbt Iwan Iii. Von einer Reise nach Holland, England
und Deutschland, 1697, wird Peter durch einen neuen Auf-
stand der Strelizen zurückgerufen, welche jetzt theils hinge-
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Extrahierte Personennamen: Michael Inanow Michael_Hl Alerei_Michailowitsch Feodor_Aleriewitsch Peter Sophia Peter_Alleinherr- Peter
Extrahierte Ortsnamen: Smolensk Moskau Sibirien Polen Kiew Holland England Deutschland
!)(> H onor ius. Völker w a n d e r u n g.
n.c.g.die Wissenschaften haben mit dem Tode des Augustus ihre Dlüthezeit
abgelegt; nur in der Beredtsamkeit und Geschichte können noch
als hervorstrahlend Quinctilianus und Com. Tacitus genannt werden.
Vi. Von der Th eilung des Reichs bis z u m U n t er-
ga n g e des abendländischen Kaiserthums durch
Odoacer, von 395 bis 476 n. Ch. G.
* Der Andrang der Barbaren im Osten wird immer
größer. Die einseitigen Anstrengungen des römischen
Abendlandes zu ihrer Abwehr sind vergebens; m i t un-
widerstehlicher Gewalt walzt sich die V ö l k e r b e w e g u n g
nach Westen hin, und bringt hier dem schon lange in
Auflösung begriffenen, zerrütteten Reiche seinen Un-
te r g a u g.
305. 48) Honorius bei den großen Ereignissen seiner Zeit
unthätig, nur den sinnlichen Genüssen hingegeben. Stilicho
handelt uncrmüdet für ihn, sendet dem geistesschwachen Area-
dins, der die Verwüstungen der Hunnen in Asien und der
Westgothen in Macedonie» und Griechenland nicht zu hemmen
vermag, Hilfe, drängt den Alarich vergebens in Elis, und
schlägt ihn bei seinem ersten Einfalle in Italien bei Pvllen-
403. tia und Verona zurück; eben so reibt er das Heer des
406. Rhadagaisns (Vandalen, Alanen und Sneven) bei Fä-
sulä auf (die Reste derselben dringen im folgenden Jahre
nach Gallien), wird aber durch Honorius ermordet (408).
Alarich bricht darauf in Italien ein (Honorius nach Ravenna),
züchtigt wiederholt das geängstigte Rom, und stirbt auf seinem
410. Zuge nach Sicilicn. Ataulf, sein Nachfolger, zieht in das
unruhvolle Gallien, wo sich römische Feldherr» bekriegen und
die Vandalen, Alanen und Sueven in der allgemeinen Ver-
wirrung nach Spanien hindringen; er erobert sich das südliche
Gallien (Narbonnc, Toulouse etc.) und nördliche Spanien,
41?. stirbt in Barcellona. W allia Gründer des westg ethi-
schen Reiches. Honorius stirbt bedeutungslos zu Ravenna,
ihm folgt seiner Schwester Placidia Sohn
423. 49) Valentinianus Iii., von dem morgenlättdischen Kaiser
Theodosius Ii., dem Sohne des Arcadius, anerkannt.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Theodosius_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Asien Macedonie» Griechenland Italien Verona Gallien Italien Ravenna Rom Gallien Spanien Gallien Toulouse Spanien Barcellona Ravenna
Völkerstämm e.
103
3) Die Ostgothen in Ober-Mosten und Pannonien. ».e.g.
4) Die Rugier, Turcilinger und Sciren mit He-
rulern in Oesterreich (Noricum), — Bajuwarier.
5) Die Langobarden an der Theis her im westlichen
Dacien, nördlich von den Ostgothen.
6) Slavische Stämme in Polen und dem östlichen
Deutschland, von der Weichsel bis zu der Elbe hin.
7) Sachsen von der mittleren Elbe westwärts bis zu
den Franken am Rhein.
8) Thüringer neben den Sachsen, vom Harzgebirge
südwärts, in den Maingcgendeu um Würzburg.
9) Alemannen, nach dem Abzüge der Burgunder, vom
oberen westlichen und östlichen Rheine und dem Schwarzwalde
bis zur Lahn (Schwaben und ein Theil der Schweiz).
10) Friesen in ihren alten Sitzen an der Nordsee, von
der Mündung des Rheins bis zur Ems.
Nach wechselnden Kämpfen mit Vandalen, Westgothen,
Franken, Alemannen und Burgundern bleibt dem weströmischen
Reiche, außer einem kleinen Gebiete in Gallien, nur noch
Italien übrig, und auch dieses wird ihm durch Odoacer,
den Anführer der Heruler, Rugier und Sciren, entrissen,
und so seine Auflösung vollendet. Odoacer, König von 476.
Italien.
Iii. Von Clodwig bis Karl den Großen, von 486 bis
768 n. Ch. G.
1. Merovinger von 486 bis 752 n. Ch. G.
* Die Franken heben sich unter den deutschen Volks-
stammen allmälig zum vorherrschenden empor. Könige
stellen sich an ihre Spitze, und suchen ihre Reichsgranzen
immer weiter anszndehnen; aber Herrschsucht und Erobe-
rungssucht führt sie auf Abwege. Währeud Italien den
verwüstenden Kämpfen der Ostgothen und Langobarden
unterliegt, entwürdigt sich selbst die Herrscherfamilie der
Franken durch Schandthat und Schwäche, und es erhebt
sich neben ihr das tüchtigere karolingische Geschlecht,
das seine Waffen siegreich gegen noch unbezwungene ger-
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TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
112
Mittlere deutsche Geschichte.
Die Macht der Großen wird durch Karl beschränkt, Duces ver-
mindert, Grafen vermehrt (an der Spitze der Gauen, mit der Leitung
des Kriegs- und Gerichtswesens), — Hissl (jährlich vier
Scndtage). Nationalversammlungen der Vornehmeren im Frühjahre und
Herbste. Karl's Capitularien. Druck der Heeresfolge für die Freien;
daher vermehrte Vasallen und Leibeigene. Karl's Reichspalaste: zu
Nimwegen, Frankfurt, vorzüglich zu Ingelheim und Aachen. Dis-
thümer, die er stiftete: zu Osnabrück, Werden, Bremen, Paderborn,
Minden rc. Ludwig der Fromme gründet das Erzbisthum zu Hamburg.
Auch der Feldbau (La^it. llc viliis), die Handwer ke und Künste
(Rheinbrücke zu Mainz), Bergwerke, der Handel (Handelsplätze
zu Magdeburg, Erfurt, Regensburg re. Jahrmärkte zu Speier, Mainz,
Trier re.), und vorzüglich die Wissenschaften werde» durch Karl
gehoben und gefördert, unterstützt von seinem Freunde und Lehrer
Alb in Alkuin aus 2)ork in Britannien seit 795, und von Egin-
hard vom Odenwalde, seinem Eeheimschreiber (dessen vit» Caroü
maguí); daher seine Kloster - und Dvmschulen zu 8ui880„s, Lyon, Metz,
Osnabrück, Fulda rc., seine Hofakademie, seine fränkische Sprachlehre,
Sammlung altdeutscher Gedichte, die sein Sohn wieder unterdrückt rc.
I!. Mittlere deutsche Geschichte, bis Karl V. 1519.
I. Don der Entstehung des deutschen Reichs bis
Rudolf von Habsburg, von 843 bi 6 1273.
* Das deutsche Reich entwickelt sich zu einem erblichen
W a h l r e i ch e. Die von den Chur fürsten gewählten u n &
gewöhnlich zu Aachen gekrönten Könige empfangen ihre
Krönung als Kaiser von dem P a b st e, und ihre Züge n a ch
Italien sind es vorzüglich, welche dem deutschen Reiche
seine edelsten Kräfte rauben und seine freiere Entwicke-
lung gewaltsam hemmen. — Das Lehenwesen bildet sich
vollkommen ans, und der ritterliche Sinn führt zu den
Kreuzzügen.
1. Regenten aus dem Geschlechte der Karo-
linger, von 843—911.
* Wiederholte Kämpfe gegen einbreche ude Nor Män-
ner, Slaven und Ungarn, Zwistigkeiten in den Herrscher-
Familien selbst, Verwirrungen durch die Anmaßungen der
Großen im Innern begleiten den seiner Auflösung ent-
gegen eilenden karolingischen Stamm. Die Herzoge tre-
ten in ihrer früheren Macht wieder hervor.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Metz Karl_V. Karl_V. Rudolf_von_Habsburg Rudolf
162 2 i î t c v a t tu-. Jose P h Ii. T h e i ! tut g Polens.
a.c.t. In oer Litteratur sucht vorzüglich Zesen dem Unwesen der in
die deutsche Sprache eingeschlichenen Fremdwörter entgegen zu kämpfen,
verfällt aber in die entgegengesetzte Uebertreibung, und finder Nachahmung
an den deutschen Gesellschaften ( Orden ) für die Sprachreinigung. Die
Dichtkunst wird durch Opitz und seine Nachfolger, Flemming,
Logau und Gryph, würdig emporgehoben, wahrend gleichzeitig die
Hofmannswaldau-Lohenstein'sche Partei in geziertem Wort-
gepränge sich gefällt. In der Philosophie treten Leibnitz, Tho-
nt asi us und Wolf auf; in der Geschichte Cellarius, Mascow,
Struve, Mosheim rc.; in der Philologie als Kritiker: Gottsched,
Bodmer und Breitinger, ferner Freinsheim, Gronov, Fabricius rc. ; in
der Mathematik: Otto von Guerike, Fahrenheit re. rc. Ausläu-
der von bedeutendem Einfluß auf deutsche Litteratur sind: ») Fran-
zosen: stesesrtes, Mathematiker und Philosoph 1596—1650. Bayle
Historiker, Philosoph und Kritiker 1647—1706. Fc.elon i65i 1715
(sein Telemach )« Oorneille 1606—1684, und Racine 1659 — 1699/
tragische Dichter. Molière, Vater der neueren Komödie, 1620-1673.
Boileau, Sñtynker. Fa Fontaine, Fabeldichter je. b) Italiener:
Ariosto, Torquato Tasso, Galilei rc. e) Engländer: Sheakespearc,
Miltou , Newton K,
Iv. Vom Ende des siebenjährigen Kriegs bis zum
Rheinischen Bunde, — Auflösung der deutschen
Reichsverfassung, von 1763—1806.
Kaiser aus dem österreichischen Hause herrschen
fort.
* Das deutsche Reich unterliegt dem in den blutigen
Kämpfen der Revolution errungenen Uebergewichte
Frankreichs, und geht unaufhaltsam seiner Auflösung
entgegen.
Der Kaiser Franz stirbt zu Innsbruck, nachdem vorher
sein Sohn
1764. 16) Joseph Ii. zu Frankfurt gewählt worden.
Nach dem Tode August's Iii. wird Stanislaus Po-
niatowsky König von Polen. Bald darauf die erste Thci-
lung Polens zwischen Oesterreich, Preußen und Rußland*).
#) Die Katholiken in Polen, durch Katharina's ». Einfluß be-
schränkt, empören sich, und Frankreich reizt die Türken (Mustapha »!■)
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Jose_P Opitz Leibnitz Wolf Struve Gottsched Bodmer Breitinger Otto Bayle
Historiker Boileau Newton Franz Franz Joseph_Ii Stanislaus_Po- Mustapha
§. i.
ueberslcht
der
Weltgeschichte nach ihren Perioden und Hauptmomenten.
A. Alte Geschichte,
von 2000 I. v. Ch. G. bis -76 I. n. Ch. G., bis zu dem
Untergange des weströmischen Reiches.
1. Erste Periode, von 2000 bis 555 v. Ch. G., bis
Kyros, den Gründer der persischen Monarchie.
Assyrisch-babylonisches Zeitalter, — Niños,
Nebukadnezar.
«' Der menschliche Geist beginnt seine erste Entwickelung aus dem
rohen Naturzustände; wird jedoch bei den meisten Nationen im sklavischen
Joche gewaltsam niedergehalten. Assyrische und babylonische Herrscher
suchen ihre Reiche durch Eroberungen ins Unermeßliche auszudehnen,
haben aber nirgends ein menschenbeglttckendes Ziel im Auge; ihre Nach-
folger versinken in unwürdige Schwäche, und ihre Reiche gehen alsbald
bedeutungslos unter.
2. Zweite Periode, von 555 bis 333 v. Chr. G., von
Kyros bis Alerander den Gr., den Gründer der mace-
doniscben Herrschaft in Asien.
Griechisch-persisches Zeitalter.
* Griechenland hebt sich rasch zur höchsten Blüthe der äußeren
Macht, der Kunst und Wissenschaft empor; geht aber durch innere Zer-
rüttung alsbald seinem Untergang entgegen. Persten macht unglückliche
Eroberungsversuche, bleibt im tyrannischen Despotismus einer eigentlichen
Entfaltung der edleren Geisteskräfte entfremdet, und wird eine leichte
Beute des kühnen Eroberers.
1
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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2
u e b e r s i ch t.
3. Dritte Periode, von 333 bis 31 v. Ch. G., von
Alexander dem Gr. bis Augustus, dem ersten römischen
Kaiser.
Macedonisches Zeitalter; Ptolemäer, Seleuciden,—
Römer. '
* Alexander vermag seinem im Sturme eroberten Reiche keinen
inneren Halt zu geben, mit seinem Tode stürzt das Ganze zusammen.
In den darauf folgenden Verwirrungen macht die allgemeine Geistes-
entwickelnng wenig Fortschritte, und sucht bei den Römern wieder zu
finden, was ihr bei den Griechen entrissen worden.
4. Vierte Periode, von 31 v. Ch. G. bis 476 n. Ch. G.,
von Augustus bis zum Untergänge des weströmischen
Reiches.
Römisches Zeitalter; — Christenthum, Völkerwan-
derung.
* Rom steigt unter dem Geräusche der Waffen zur höchsten Stufe
der Macht empor, und sinkt, die Rechte der Menschheit nicht anerken-
nend, dem verblendeten Despotismus anheim, der selbstsüchtig nur zu
bald seine Auflösung herbeiführt.
B. Mittlere Geschichte,
von 476 n. Ch. G. bis 1517 n. Cb. G. — Reformation.
1. Erste Perio de, von 476 n. Ch. G. bis 843, dem
Vertrage von Verdun.
Fränkisches Zeitalter; — Karl der Gr.; Araber.
* Auf den Untergang des römischen Weltreiches gründet sich vor
allen anderen das fränkische Reich, welches nach wiederholten blutigen
Zerrüttungen, während Italien unter Ostgothen und Langobarden großen
Verwirrungen unterworfen ist, und das Morgenland weithin den Arabern
unterliegt, durch Karl den Gr. endlich seine Blüthe erreicht.
2. Zweite Periode, von 843 bis 1096 n. Ch. G-, zu
den Kreuzzügen.
Deutsches Zeitalter; — Faustrecht, Lehenwesen.
Macht der Päbste, — Gregor Vii. Urban Ii
«' Drei selbstständige Reiche gehen aus dem fränkischen hervor. Im
Kampfe gegen die Anmaßungen der Großen im Innern, wie gegen die
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